Erste Auftritte führten den Chor u.a. zum Deutschen Chorwettbewerb 2014 nach Weimar, ein Jahr später zu den Internationalen Händelfestspielen Halle und zum Altenburger Musikfestival. Ein chorsinfonisches Konzert mit der Staatskapelle Halle (Wilhelm Berger, Johannes Brahms und Max Reger) und die CD-Einspielung mit Chormusik von Wilhelm Berger (1861-1911) waren die Schwerpunkte im Jahr 2016.
Mit zwei großangelegten Projekten zum Thema „Martin Luther und die Musik" wurde 2017 des Reformations-jubiläums gedacht: „Das Güldene ABC" mit Vertonungen des 119. Psalms aus vier Jahrhunderten sowie das „Lutherische Jubelgeschrey" im Rahmen des Heinrich-Schütz Musikfestes und auf der Wartburg.
Die Nacht als Zeit der Stille und Besinnung, Träume und Entdeckungen - aber auch der Sehnsüchte und Bedrohungen, Stürme und Gefahren. Dieser Gedankenwelt widmete sich der Chor in zwei verschiedenen Programmen ein Jahr später.
Im Jahr 2019 dann standen zwei Besonderheiten auf dem Programm: Die Wieder-Aufführung von Liszt, 2. Beethoven-Kantate (Zur Saecularfeier Beethovens, Uraufführung am 29.05.1870 in Weimar) nach mehr als 120 Jahren. Das zweite große Ereignis: Der Doyen der Chormusik, Clytus Gottwald, hat auf Bitten des Chores drei ausgewählte Klavierlieder von Clara Schumann – anlässlich ihres diesjährigen 200. Geburtstages - für bis zu sechsstimmigen Chor A-Cappella transkribiert. Diese kamen im Abschlusskonzert der Liszt Biennale Thüringen 2019 am 10. Juni in Sondershausen zur Uraufführung.
Der Titan Beethoven stand im Zentrum der Chorarbeit im Jubiläumsjahr bthvn2020. Aufgrund der Corona-Auswirkungen wurde die Eröffnungsmatinée des Internationalen Beethovenfestes Bonn mit dem Beethoven Orchester Bonn abgesagt. Diese Aufführung erfolgte jedoch ein Jahr später im Beethovenfest am 21. August 2021.
Nach 6 Monaten kultureller Stille realisierte der Chor eine Arbeitsphase „Singen sub Corona" Ende August 2020, Ende September schloss sich ein Livestream-Konzert aus dem Achteckhaus des Sonderhäuser Schlosses an unter dem Titel „Ich steh' hier und singe". Es erklangen Werke von Wilhelm Berger, Kurt Hessenberg und Manfred Schlenker, der seine Motette „Vertraut den neuen Wegen" auf einen Text von Klaus-Peter Hertzsch dem Chor gewidmet hat.
Das Jahr 2021 war reich an Höhepunkten: Die nachgeholte Eröffnungsmatinée des Internationalen Beethovenfestes, ein Konzert im Mariendom Neviges sowie eine Audio- und Videoaufnahme „Musik im Dialog mit Geschichte" mit Werken von Manfred Schlenker, Pau Casals und Heinrich Schütz. Diese Synthese aus Wort, Musik und Bild wurde gefilmt in der „Sixtina des Nordens", dem Museum mit dem Panorama-Bild von Werner Tübke.
Alle Konzertprojekte von 2013 bis 2021 fanden unter der Künstlerischen Leitung von Nikolaus Müller statt.
Klangkosmos Schütz.22 "weil wir leben" war das zentrale Thema in letzten Jahr 2022. Erstmals vereinten sich im September/ Oktober vier der deutschen Landesjugendchöre unter der Künstlerischen Gesamtleitung von Justin Doyle, Chefdirigent des RIAS Kammerchores Berlin, zu einem großartigen Projekt anlässlich des 350. Todestages von Heinrich Schütz. Die Konzerte in den jeweiligen Bundesländern fanden in Kassel, Magdeburg, Freiberg und Schmalkalden statt - Deutschlandfunk Kultur hat das Konzert in Freiberg aufgezeichnet.
Bereits im Vorfeld trafen sich jeweils zwei der Chöre (Hessen und Sachsen sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen) zu gemeinsamen Vorbereitungsphasen und Konzerten in den jeweiligen Bundesländern und gaben somit einen Ausblick auf das Gipfeltreffen mit 160 jungen Sänger:innen im Oktober.
Reiko Füting hat seine Auftragskomposition für die vier Landesjugendchöre überschrieben mit "weil wir leben, können".